Kaum zu glauben, der neuerliche Operationstermin hat nun stattgefunden. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich auf so etwas freuen könnte. Gestern am 28.1.2019 war es gegen 9:40 soweit. Mein Plattenepitel -karzinom ist vor 13 Monaten aus meinem Kiefer entfernt worden. Diese Lücke sollte nun gestern mit einem Beckenspan gefüllt werden. Hier zu wurde ein Stück von der Innenseite meines Becken entfernt und gleich wieder oben eingesetzt. Als ich im Aufwachraum der Klinik wieder aufwachte, merkte ich gleich die stärker werdenden Schmerzen in meiner Hüfte. Nach Einnahme zweier Schmerzmittel begann das alte Spiel wie nach der ersten Operation.
Mir wurde plötzlich Speiübel und kotzte alles aus was mein Magen so hergab- nämlich nichts. Nur Magensaft. Was sich äußerst schmerzhaft in der frischen Narbe bemerkbar machte. Aber die Schmerzen wurden schnell stärker, also wieder per Venenzugang Nachschlag. Und wieder raus damit. Ich habe nicht mehr mitgezählt wie oft. Meine Sauerstoffsättigung war auch nicht doll. Da ich ja immer noch müde war, wollte ich eben auch weg nicken, was aber die resolute OP Schwester nicht wollte.
Insgesamt habe ich 7 Stunden im Aufwachraum verbracht bis es mir so weit gut ging um völlig erledigt auf meine Station zu kommen. An Schlaf war kaum zu denken, irgendwie hatte genug geschlafen. Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl mehr.
Am frühen Morgen bemerkte ich, dass ich seit 24 Stunden nicht mehr pullern war. Mein Bauch würde immer voller und prall gefüllt. Aber Urin wollte nicht in die Flasche kommen. Meine Bauchschmerzen wurden schnell stärker. Ich drückte die Notklingel. Eine Schwester mit eiskalten Fingern tastete mich ab, und sagte das Sie einen männlichen Kollegen holen würde. Es kamen gleich 2 Pfleger. Sie entschieden sich für einen Blasenkatheter. Na toll das hat mir gerade noch gefehlt. Unter leichter örtlicher Betäubung steckten Sie mir einen ungefähr 25 cm langen Schlauch in den Penis. Sehr unangenehm. Aber es liefen 700 ml. Urin heraus. Normalerweise ist die Blase schon bei 500 voll.
Nun liege ich hier mit meiner schmerzenden Hüfte und bei jeder Bewegung schmerzenden Schniedel.
Zu guter letzt kamen gegen Mittag 2 Pfleger zum Waschen. Das ganze im Bett liegend. Die waren nicht zimperlich mit mir. Soviel Bewegung konnte ich noch nicht. Später kam noch eine Therapeutin, die mich weiter bewegen wollte. Inklusive das erlernen an Gehhilfen zu laufen. Das lehnte ich dann kurzerhand ab. Schmerzen hatte ich für heute schon genug.