Moin und Hallo zu meinen Erfahrungen mit einigen verschiedenen Motorrädern während einer Probefahrt. Nach dem ich also die Speed Triple 1050 endlich verkauft hatte, konnte ich mich also um etwas anderes kümmern. Ich brauchte diesen Ertrag ja für ein anderes Motorrad.
Irgendwie war mir klar, dass ich eine aufrechte Sitzposition beim fahren und einen passenden Kniewinkel benötigte. Tja und was bieten die Hersteller aller Länder so alles an ? Ich bin mir gerade nicht mehr sicher ob ich die Reihenfolge hier richtig wiedergeben, aber ich glaube das ist nicht das wichtigste.
Am Anfang fuhr ich eine Yamaha MT09 mit Dreizylinder Motor und 193 Kilogramm Gewicht. Die sollte 115 PS haben !? Konnte ich nicht alle finden, meiner Meinung nach hinkte die im Vergleich mit einem Triumph Triple deutlich hinterher. Schon auf den ersten Kilometern wußte ich : nöö nicht meins. Leicht und handlich gut zu fahren gute Sitzposition und eher etwas günstiger als andere.
Da dieser Händler mehrere Marken vertrat, wusste ich also schon, dass ich möglichst immer die gleiche Strecke fahren wollte. Ich kenne die Gegend da recht gut, mit einigen guten Kurven und einer sehr langen geraden zum Feuer machen und einer sehr scharfen rechts Kurve – toll wie gemacht für eine ausgiebige Probefahrt –
Die MT 09 zurück und auf eine Suzuki DL 1000 gestiegen. Die Sache bei den verschiedenen Motoren Konzepten ist die Charakteristik, die muss mir gefallen. Die DL 1000 hat ein V Motor. Ganz anders mit 98 PS. Hier war das Gewicht mit 208 Kilogramm angegeben.
Ja, ganz nett aber es könnte vehementer nach vorne gehen. Wenn ich am Kabel ziehe – oder am Ride by Wire – darf das gerne flott nach vorne gehen. Der V Motor, ich kann gar nicht sagen, dass es mir nicht gefallen hat, aber der Funke ist nicht übergesprungen. Irgendwie habe ich bei einer Suzuki immer den Eindruck das die Verarbeitung und die Wertigkeit etwas einfacher ist. Nicht schlecht, dem Preis aber angemessen.
Ich bin kein Sportfahrer, aber flott darf es sehr gerne nach vorne gehen. Dann hatte ich 2 Wochen Pause, weil ich die Yamaha Tenere 1200 mit Zweizylindern und 112 PS fahren wollte. Mit Kardan wog die auch gleich 261Kg. Ich hatte so ein paar Vorstellungen von meinem neuen Bock und zwar gerne Kardan, mit ABS ist ja klar und inzwischen auch Zulassungsvorschrift, sowie ganz wichtig Tempomat. Mancher würde sagen wozu das den ? Auf langen Strecken ist das sehr angenehm auch mal die rechte Hand vom Lenker nehmen zu können. Und in Tempobegrenzten Zonen schont es meinen Geldbeutel.
Ja, die Tenere war ganz gut, aber ich merkte schon den Gewichtsunterschied zu den anderen beiden Bikes. Ist halt eine dicke Zwölfhunderter mit Kardan, aber auch ohne technischen Schnickschnack.
Was mir bei dem meisten Händlern aufgefallen ist, dass hinter her kaum ein Gespräch gesucht worden ist. Kein Getränk, kein anderes Bike angeboten, nicht gefragt was meine Bedürfnisse sind. Schlüssel abgeben und Tschüss. Keiner Fragte später einmal telefonisch nach, ob er er mir etwas anderes anbieten kann.
Wieder nach zwei Wochen( ich hatte immer nur einen Wochentag frei), dass musste also zu den freien Terminen der Händler passen.
Mit meiner Frau fuhr ich auf einem Samstag zu Honda um eine Africa Twin auszuprobieren. CRF 1000 mit 95 PS und die hatte ein Doppelkupplungsgetriebe. Das wollte ich unbedingt probieren.
Und ab ging es am anderen Ende der Stadt in Richtung Elbdeich. Vielleicht hatte ich die Handhabung nicht voll verstanden, aber selbst in der manuellen Stufe, fand ich das mit dem DCT fahren… na ja eher langweilig. Die 230 Kilo leichte Enduro ließ sich gut handhaben und hatte einen guten Windschutz.
Schade, ich war echt enttäuscht. Nach dem ich das Bike zurück brachte, sagte mir der Verkäufer, dass die Nachfrage sehr groß sei und momentan alle Bikes ausverkauft sind und der Nachschub erst im nächsten Frühjahr lieferbar sein wird. Ohh, da habe ich dicke Backen gemacht. Ok dann eben keine Honda.
Wieder eine Woche später fuhr ich an meinen freien Tag die Tiger Sport 1050 von Triumph. Ja, da war er wieder der fauchende Dreizylinder.
Fuhr sich toll, macht Spaß, wenn die weiche Vorderradgabel nicht wäre. Die ist mir persönlich zu nachgiebig. Ich hatte kein direktes Gefühl für das Vorderrad. Ich war angetan und habe die mal auf meine Liste gesetzt. Nachteil kein Tempomat bestellbar. Die Wertigkeit und Haptik war sehr gut ein feines Finish von denTeilen her. Toller Sound gute aufrechte Sitzposition. Inzwischen waren schon einige Wochen vergangen und ich war noch keinen Schritt weiter. Die große Explorer wollte ich auf Grund des mir zu hohen Gewichts nicht fahren. Auf zu KTM. In einer Millionenmetropole wie Hamburg gibt es ja alles. Zu erst fuhr ich die KTM 1050 als V Motor Zweizylinder mit 95 PS. Die sollte nur 205 Kg wiegen ? was trocken ?
Der Verkäufer meinte ich solle erst die kleine mit weniger Leistung fahren und dann die große. Gemacht getan. Raus aus der Stadt wieder Richtung Elbe und einige Kurven später merkte ich, dass der Motor mit seiner spitzen Charakteristik nicht zu meiner bevorzugten Art Motorrad zu fahren passt. Der Motor will auf die Fresse haben und gedreht werden. Geht ordentlich nach vorne. Aber immer drehen das Teil mmhhhh nee nicht meins.
Aber trotzdem fuhr ich dann noch die große 253 Kilogramm schwere Super Adventure. Meine Güte wie reißt die nach vorne- sagenhaft – also mal einige Kilometer auf die Autobahn, die am Vormittag auch frei war. 140, 150, 160 und immer schneller auf dem Tempo unbegrenzten Teilstück. Bei 230 hatte ich das Gefühl dass ein Pendeln sich ein stellt, ohne Koffer schneller als 235 traute ich mich nicht, das war mir nicht geheuer. Macht echt Spaß die KTM 1290 Super ADV. Aber langsam in der Stadt untertourig abbiegen wurde mit stuckern und Kettenruckeln belohnt. Bis in 2.ten runter um langsam normal abzubiegen war ok. Der Bock ist für mich gerade noch so handelbar. Durch die Sitzhöhe und das Gewicht wenn die Fuhre mit 30 Litern getankt so um die 253 Kilo wiegt. Der Schwerpunkt war mit dem großen Fass voll, hoch.Ich gab dass getankte Bike wieder ab. Der Verkäufer war alleine und hatte nicht keine Zeit zum reden, also Tschüss.
So langsam wurden die in Frage kommenden Motorräder knapp.
Zur nächsten Möglichkeit hatte ich bei dem einzigen Ducati Händler in Hamburg Stadt, einen Termin auch wieder am frühen morgen vereinbart.
Als einzigster Händler, musste ich dort eine Sicherheitshinterlegung von 1.000.- per EC Karte hinterlegen. Also schön vorsichtig mit der Ducati Multistrada 1200 und den 160 Pferdchen. Diese wog laut Hersteller 232 Kg.
Durch die Stadt fahren war eher doof, aber was solls. So richtig weit bin ich gar nicht gefahren, weil mir auch hier der hochdrehende Motor nicht gefiel. Ich habe nicht doll am Kabel gezogen, aber die Leistung kommt bestimmt oben heraus. Was mir auffiel, war dass mich einige Autofahrer mit der Lichthupe anblitzten. Hä? war ich zu schnell steht da ein Blitzer ? Dann fiel mir aber ein blaues Licht im Cockpit auf und das wollte mir sagen – alter du hast Fernlicht an – Tatsächlich, da ich nicht so große Hände habe, greife ich dicht am Griff ! und da der Schalter von der Lichthupe recht weit in den Griff ragt, schalte ich immer unbemerkt bei jedem Kuppeln das Fernlicht ein. Auch der Sound überzeugte mich nicht, zu mindestens so beim normalen fahren bis zu XX in der Stadt. Ja, zu schnell aber ich wollte mal einwenig beschleunigen. Nach anderthalb Stunden hatte ich genug. Das Handling der eher niedrigen Multistrada gefiel mir. Die Leistung habe ich nicht wirklich testen können. Das war meine zweite Ducati Erfahrung in meinem Leben. Ich hatte mal eine Monster probiert. Ducati ” heute habe ich kein Foto für dich , du bist leider nicht weiter”.
Als ich meiner lieben Ehefrau Kirsten von meinem Plan, alle großen Reiseenduros fahren zu wollen, erzählte, sagte die nur trocken zu mir: “du kaufst doch sowieso eine BMW” Meine Frau kennt mich sehr gut. Das gute ist, wenn du eine selbstfahrende Bikerin als Frau hast, brauchst du keine Diskussion um ein anderes Motorrad führen und wohl möglich um freie Haushaltsgelder fragen. Frei Bahn also- fein –
Habe ich noch etwas vergessen zu erwähnen ? Ich habe keine Kawasaki ausgesucht, weil die nichts im Programm haben , was für mich in Frage kommen würde. Außerdem mag ich deren Grün auf den meisten Bikes nicht leiden.
Ich fasse also zusammen: Zweizylinder mit über 1000 Kubik, ab 100 PS, bequem sitzen und mit den Füssen wenigsten mit den Zehenspitzen den Boden berühren können, kein Dampfer über 250 Kilogramm, Tempomat, gerne mit Heizgriffen. Und eine Marke wovon es mehr als nur ein paar verstreute im Bundesgebiet gibt- wegen Service und so –
Ich habe es gerne bequem mit guten Windschutz, Kardan wäre super. Was bleibt jetzt noch auzuprobieren ?
BMW na klar. Ich war schon mal in der Niederlassung zum gucken… und was soll ich sagen .. ich wurde überhaupt nicht wahrgenommen, geschweige den, begrüßt ! Trotz längeren Aufenthalt in dieser großen BMW NL – kein Kontakt zu niemanden- Ok, dann versuche ich es bei einem anderen Händler. Den fand ich dann auch schnell. Hier wurde ich freundlich begrüßt und die Probefahrvereinbarung mit 2.000.- SB unterschrieben.
Die R1200GS war vollgetankt und recht neu mit wenigen Kilometern auf dem Tacho. Einmal Vollausstattung mit Touring, Comfort und Dynamik Paket , also volle Hütte. Inklusive Schaltassistent. Ein herrlich frisches Schwarz. Triple Black.
Das mochte ich natürlich leiden. Nach einer Einweisung in die Technik, konnte es losgehen. Ich war vielleicht 12 – 14 Kilometer gefahren, und mir war hier klar… meine Frau wird recht behalten. Eine BMW R1200 GS soll es sein. Einfach toll wie leicht sich die mit ca.244 Kilogramm schwere GS in die Kurven dirigieren lässt, ein sattes heraus beschleunigen aus den Ortschaften. Und das Fahrwerk bügelt alle Unebenheiten weg, als ob gar nichts wäre. So stellte ich mir das vor. Auch der Sound aus dem Serienmäßigen Endtopf ließ sich gut anhören. Der Schaltassistent tat seine Arbeit gut, wenn Geschwindigkeit, Drehzahl und Gasgriffstellung zusammen passten.
Ich war begeistert und zählte unterwegs schon mal mein Erspartes unterm Kopfkissen zusammen. Ich wusste so ungefähr das ich auf Neunzehntausend und ein paar Euro kommen würde.
Nach zweieinhalb vergnüglichen Stunden rollte ich vollgetankt beim BMW Händler wieder auf den Hof und war seelig und zufrieden über meine Erfahrung.
Sehr wahrscheinlich sah der Verkäufer schon mein breites Grinsen unterm Helm, als er zu mir nach draußen kam.
Na, wie war´s ? Na ganz toll, super. Bei einem Getränk meiner Wahl (das hatte ich bei keinem anderen Händler nur angeboten bekommen) setzten wir uns an seinen Tisch und konfigurieren schon mal eine 12 er Triple Black mit 3 Paketen. Ohne Koffer und Tütelüt drum herum.
Er nannte mir einen Barpreis inklusive einer zusätzlichen Garantieversicherung auf 4 Jahre.
Ich bat mir eine Nacht drüber schlafen aus. Ich hatte nun acht verschiedene Maschinen getestet, aber die BMW gefiel mir sofort mit ihren tollen Fahreigenschaften am besten. Ich kam gut mit ihr zurecht und das satte heraus beschleunigen aus eher niedrigen Drehzahlen gefiel mir sehr gut. Ich hatte gut geschlafen und mit meiner Frau verabredeten wir zusammen am nächsten Tag zum Händler zu gehen und zu sagen: Ja, ich will die Triple Black mit 3 Paketen haben.
Da zum Jahresende 2016 das Modell 2017 schon in den Startlöchern stand überlegte ich noch die Euro 4 GS Modell 2017 zu nehmen. Aber der mir angebotene Preis war gut. Der Händler hatte noch eine stehen die kein Keyless Ride hatte. Die sollte es sein. Lustigerweise passte die Fahrgestellnummer zu meinem Geburtsjahr. Eine Woche sollte vergehen und ich konnte Sie am 1. September 2016 abholen. Ich musste noch schnell eine EBV Nummer von der Versicherung zur Zulassung besorgen und einwenig fehlendes Geld auftreiben. War das aufregend “eine neue BMW” Ich konnte die Woche warten kaum ertragen, aber vorher hatte ich auch gar keine Zeit, den ich musste ja auch noch arbeiten.
Endlich konnte ich die dreifach schwarze abholen. Meine Zulassungsunterlagen hatte ich die Tage abgegeben und ein kleines Wunschkennzeichen war reserviert. Alles hatte gut geklappt und nach einer intensiven Einweisung in die komplette Bedienung, konnte ich Glücklich und zufrieden vom Händlerhof rollen. Am ersten Wochenende fuhren wir zusammen zwei ausgiebige Touren durch Schleswig-Holstein. Und schon waren die ersten 490 Km auf dem Tacho markiert. Lange hatte ich nicht mehr soviel Spaß beim Motorradfahren. Die Einfahrkontrolle bei 1078 Km war dann zwei Wochen später fällig. Morgens hin bringen und abends wieder abgeholt. Ich bekam ein Werkstatt Ersatz Krad, damit ich zur Arbeit und zurück kam.
Nun durfte ich meine neue GS auch voll belasten.
Das einzigste war mich stark störte, war der nervige Lärm vom Vorderrad. Da war ein Michelin Anakee 3 drauf. Durch seine groben Längsrillen im Profil machte der ordentlich Radau. Dieses Getöse wurde dann schön zwischen Lenker und Cockpit zum Fahrer hin geleitet. Nach dem ich einige Reifentests für große Enduros gelesen hatte, war mir schnell klar, das es ein Pirelli Scorpion Trail 2 die beste Wahl sei.
Bei Tachostand von ca. 1.700 km wechselte ich die Pneu. Das war eine unerwartete Geldausgabe, aber im nach hinein betrachtet war das eine sehr gute Entscheidung. Ich habe den ST2 inzwischen ca. 9.100km drauf und der Reifen ist super. Grip in allen Lebenslagen, ein tolles Handling und – kein Lärm mehr. Meine Empfehlung für eine R1200 GS.
Ich liebe es mein Motorrad nach meinen Vorstellungen zu verschönern und so änderte ich einige Details an der GS im Laufe der Zeit.
Den Veränderungen widme ich zu einem späteren Zeitpunkt ein Kapitel.
Bis dahin Tschüss
Gruß Andreas